Nachdem ich mit meinem ersten Thermokomposter nicht so gute Erfahrungen gemacht habe, hatte ich eine ganze Weile auf weitere Experimente verzichtet. Allerdings: Ich kenne viele Gartennachbarn, die sich ihren Kompost damit herstellen, gerade weil sie auch schon älter sind und sich die ganze Arbeit mit dem Komposthaufen ersparen wollen. Denn das Umsetzen des Kompostes ist doch ganz schön anstrengend.
Neuer Thermokomposter – neue Erfahrungen
Also habe ich mich umgehört, was für Komposter die Nachbarn denn so benutzen, und wie es ihnen gelingt, damit auch vernünftig zu arbeiten. Dabei kam ich zu folgendem Ergebnis:
- Ein Thermokomposter muß aus möglichst dickem Material bestehen, damit er sich nicht verziehen kann, auch wenn er nur auf lockerem Sandboden steht
- Die Wände sollten möglichst doppelwandig sein, damit die zwischen den einzelnen Wänden stehende Luft für eine gute Wärmedämmung sorgen kann
- Wärme ist absolut wichtig für eine schnelle Verrottung. Der Kompopster soll zwar nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen, weil der Inhalt dann trotz Wärmedämmung austrocknen kann, aber einige Stunden Sonneneinwirkung sind schon angebracht
Am besten ist so ein halbschattiger Platz, wo vormittags die Sonne scheint und sich der Kompost schön erwärmen kann, und nachmittags Schatten ist, damit er nicht austrocknet.
auf jeden Fall von unten sichern
Der Thermokomposter darf nicht so leicht sein, daß schon kleine Tiere schaffen, ihn zu bewegen. Und vor allem: Er muß von unten her dicht sein, daß keine Ratten ins Innere gelangen können. Allerdings muß er aber auch durchlässig genug sein, daß Regenwürmer und Käfer hineinkönnen, um den Inhalt zu zersetzen. Und Flüssigkeit muß auf jeden Fall ablaufen können und darf sich im Komposter nicht stauen.
Damit habe ich auf jeden Fall schon einige Fehler vermieden, die ich mit meinem ersten Thermokomposter gemacht habe:
- ich habe ihn in die hinterste Gartenecke gestellt, unter Bäumen mit vollem Schatten – falsch!
- ich habe ihn einfach nur hingestellt, obwohl er durch seine dünnen Wände sehr leicht war, nicht gesichert – falsch!
- von unten war er frei Zugänglich für Ungeziefer. Dadurch war der Inhalt genau so ungeschützt wie bei einem Komposthaufen – falsch!
Und falsch war natürlich die Wahl des Komposters. Keine Wärmedämmung, zu dünnes Material, Klappen zu labil…billig eben.
Richtige Thermokomposter
Inzwischen habe ich mehrere Schnellkomposter im Garten zu stehen, und die Herstellung von Kompost ist kein Problem mehr. Wenn man sie richtig aufstellt, halb Sonne, halb Schatten, der Komposter selbst von guter Qualität ist, nach unten abgesichert und außerdem auch richtig befüllt wird, dann funktioniert das auch ganz gut. Ich schaffe zwar immer noch nicht, daß der Inhalt in Rekordzeit verrottet wie bei meinen Nachbarn, aber ich gebe auch keine künstlichen chemischen Kompostbeschleuniger dazu.
Dafür habe ich inzwischen drei Stück zu stehen, die nacheinander mit Abfällen befüllt werden, und meinen Komposthaufen habe ich natürlich auch noch in der Ecke. So ist immer frischer Kompost vorhanden, Gartenabfälle fallen ja genügend an, und ich kann mir das Kaufen von Säcken ersparen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß ich gar nicht so viel verschiedene Komposterde brauche, wie in den Geschäften angeboten wird. Ob auf Gemüsebeeten, an den Baumwurzeln der Obstbäume, in den Rosenbeeten – überall leistet mir meine Komposterde gute Dienste.
Einzig die Rhododendren haben dieses Jahr eine spezielle Erde bekommen. Aber ob sie damit nun besser blühen als mit meinem eigenem Kompost – da bin ich mir nicht sicher. Blühen tun sie wie immer, und wachsen auch.