Der Kompost muß ja gesiebt werden, warum, das habe ich schon erklärt. Nur wie siebt man seinen Komposthaufen am besten? Soll das Sieb grob, oder doch lieber feinmaschig sein?
Das richtige Kompostsieb gibt es nicht !
Wie immer gehen die Meinungen der Gärtner auseinander: Der eine will seine Komposterde möglichst fein haben, deshalb benutzt er ein eher engmaschiges Kompostsieb. Ein
anderer hat es lieber, wenn er so grob wie Rindenmulch ist. Und recht haben beide, denn es kommt immer darauf an, was man mit seiner Komposterde machen will.
Für das Frühbeet, generell für die ersten kleinen Pflanzen, mache ich den Kompost so fein wie möglich. Später dann habe ich es lieber etwas grober. Klingt eigentlich logisch, oder? Denn bei dem ganz feinen Boden habe ich die Erfahrung gemacht, daß er zu schnell „vermatscht“. Ich kann das mit Worten schlecht erklären, aber es ist, als wenn man Blumenerde auf die Beete streut: Die feine Erde wird nach den Wässern sehr matschig, weil das Wasser nicht so schnell versichern kann.
Ist es dann am nächstem Tag sehr warm, wird der Boden schnell bretthart. Deshalb siebe ich meinen Kompost lieber etwas grober.
Beim Kompostsieb auf das Ergebnis achten
Wie gesagt, für mich macht ein richtig grobes Kompostsieb mehr her. Denn diesen gesiebten Kompost kann ich dann bedenkenlos auf meine Beete ausbringen, und er ist immer noch wasserdurchlässig genug. Wenn ich im Frühjahr zur Anzucht der Jungpflanzen in meinem Frühbeet lieber feinere Erde haben möchte, dann nehme ich eben ein kleines Sieb, wie man es aus der Küche kennt. Nein, nicht diese Plastesiebe, die schnell verstopfen oder nach mehrmaligem Gebrauch reißen: Hier ist ein stabiles Handsieb nötig. Und diese sind ja überwiegend rostfrei, so daß man sie auch mit etwas feuchter Erde benutzen kann.
feines Kompostsieb
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, generell ein feinmaschiges Kompostsieb zu benutzen. Das ist dann der Fall, wenn Sie auf Ihrem Komposthaufen kein grobes Material verwenden, und zum Beispiel Zweige von den Bäumen oder auch dickstielige Gartenabfälle vorher durch einen Gartenhäcksler jagen. Dann ist das aufgebaute Kompostgut schon von Hause aus sehr fein, und hier hilft das feine Kompostsieb natürlich besonders, eventuell neu entstandene Keime oder Wurzeln auszusieben. Aber beachten Sie auch hierbei, daß Sie ein Kompostsieb mit Metallgitter kaufen. Denn die gelegentlichen angebotenen Kunststoffsiebe (erinnern mich irgendwie immer an feinem Tüll) haben keine lange Haltbarkeit!
Hatte ich schon, ganz preisgünstig gekauft, weil meine Frau im Frühling alle ihre Blumenkästen mit feinem Kompost befüllen wollte. Das Teil hat keine Woche gehalten.
Grobes Kompostsieb
Das grobe Kompostsieb ist das, was ich fast immer benutze. Denn es spielt ja keine Rolle, ob kleinere Zweigteilchen da mit durchrutschen, das gehört zu einem natürlichen Boden ganz einfach dazu. Und verrotten tun diese groberen Teile dann an Ort und Stelle und spenden dadurch auch wieder Energie für die Pflanzen. Ich habe jedenfalls im Laufe der Jahre beste Erfarungen mit grobmaschigen Kompostsieben gemacht.
Natürlich müssen Sie beim Sieben besonders auf diese weißen Wurzeln achten, die sich immer wieder im Komposthaufen bilden. Die müssen unbedingt entfernt werden ( am besten in die Biotonne – raus aus dem Garten!), und das macht natürlich ein bischen mehr Arbeit. Aber Ihre gedüngten Pflanzen werden es Ihnen danken.
Kompostsieb – eine mittlere Größe?
Alles läuft ja nun darauf hinaus, eine mittlere Größe zu nutzen. Das ist aber ein Kompromiss nach oben wie nach unten. Und wie bei allen Kompromissen: Ich kann damit NICHT leben! Denn das mittelgroße Kompostsieb ist nichts halbes und nichts ganzes, Sie müssen genau so auf die weißen Wurzeln achten, aber kleinere Zweigreste passen oft nicht durch.
Bei fein gehäckseltem Kompostgut mag es ja noch zu gebrauchen sein, aber ich bin kein Freund mehr davon: Ich hatte es auch einmal probiert und meinen Komposthaufen so fein wie möglich gehalten. Nur gab es da ein Problem: Wenn man diesen nicht ständig feucht hält, versandet er sehr schnell. Und dann sind alle Vorteile verschwunden, die man von seiner selbst herstgestellten Komposterde erwartet.
Besser ist es, das Sieb anhand des Kompostgutes auswählen.
Kompost aus dem Thermokomposter auch sieben?
Meistes eher wohl nicht, denn er ist mehr eine Art Humus, was man dabei gewinnt. Jeden fall ist es bei mir meistens so: Die Komposterde, die ich aus meinem Thermokomposter erhalte, ist selten ganz trocken. Und dieses feuchte Material läßt sich nun wirklich nicht sieben.
Ist aber auch nicht nötig: Der entnommene Kompost ist sehr fein, grobe Materialien werden ja nicht im Thermokomposter entsorgt, sondern auf dem Komposthaufen.
Mein Kompostsieb
Ich bevorzuge ganz klar das grobe Kompostsieb, also das, wo die Maschen relativ groß sind. Obwohl viel gehäckselt wird, gibt es aber zur Auflockerung auch hin und wieder gröbere Sachen wie Zweige, dicke Stiehle und Rhabarberblätter. Dadurch ist mein Kompost nicht sehr fein, aber er funktioniert! Es ist auch immer wichtig, den richtigen Zeiotpunkt abzupassen, um Kompost zu sieben: Ist er noch nicht ganz durch, bleibt zu viel im Kompostsieb hängen. Ist er schon zu alt, sind die meisten Nähr stoffe entschwunden und es ist nichts mehr als bessere Gartenerde. Aber kein Kompost mehr.